Wilmsgarten – Internationaler Mehrgenerationengarten

Nachrichten aus dem Wilmsgarten :

http://t.wn.de/Muensterland/Kreis-Steinfurt/Steinfurt/3279418-Internationaler-Mehrgenerationengarten-in-Wilmsberg-Im-zweiten-Jahr-schon-fest-etabliert?utm_source=E-Mail&utm_medium=Shared-Link

Donnerstag, 03.05.2018, 20:05 Uhr      Borghorst           Von Ralph Schippers

Internationaler Mehrgenerationengarten in Wilmsberg

Im zweiten Jahr schon fest etabliert

Seine Idee trägt Früchte – und das ist in diesem Fall durchaus wörtlich zu verstehen: Harms Gaede freut sich über den Erfolg des Mehrgenerationsgartens in Steinfurt.      Foto: privat/WN

 

Die Idee ist ungewöhnlich, zeigt aber großen Erfolg: Schon im zweiten Jahr gibt es in Borghorst eine Scholle der besonderen Art, die sich internationaler Mehrgenerationsgarten nennt. „Die Idee des Gartens ist es, Steinfurtern, die in einer Mietwohnung leben und Interesse am Gärtnern haben, Gelegenheit zu bieten, dieses Hobby auszuüben“, sagt Harms Gaede.

Zusammen mit der Eine-Welt-Gruppe hat der Burgsteinfurter im vergangenen Jahr die Initiative für diesen Treffpunkt ergriffen und einen Antrag an die Stadt gestellt, dafür eine öffentliche Fläche zur Verfügung zu stellen. Im Umweltausschuss fand der Vorstoß Gefallen, der Rat stimmte zu und am Wilmsberger Weg zwischen städtischen Flüchtlingsunterkünften wurden schließlich Flächen für die Beete zur Verfügung gestellt.

Der Diplom-Biologe freut sich: Nach einem „verhaltenen aber gelungenen“ Versuch mit zwei Familien und einer Einzelperson im ersten Jahr seien nun weitere kleine Beete durch Umgraben auf eine eigene Ernte von Tomaten, Zucchini, Bohnen, Kräutern und vielen anderen Pflanzen vorbereitet. Im Vordergrund stünden dabei nicht die „maximale Produktion der Ernte“, sondern die Freude am Wachsen und Gedeihen. Ob Jung oder Alt, ob alleinstehend, mit Familie oder Rentnerehepaar, ob zugewandert oder mit deutschen Wurzeln – „diese Freude sei allen gemeinsam und ermöglichten viele interessante Begegnungen“, sagt Gaede.

Den Anstoß, einen öffentlichen Mehrgenerationengarten zu etablieren, hatte der Burgsteinfurter durch Medienberichte erhalten. Der Rentner recherchierte im Internet – und wurde schnell fündig: Allein in Deutschland existieren mehrere hundert öffentliche Gemeinschaftsgärten der verschiedensten Ausrichtung, meistens mit multikultureller Beteiligung. Ihnen gemein ist, dass sie sämtlich keine „Schrebergärten“ im klassischen Sinn sind, sondern sehr individuell nach den Vorstellungen der Nutzer gestaltet sind. Gaede wurde neugierig und machte sich unter anderem durch Vor-Ort-Besuche kundig. „Es entstanden interessante Gespräche und vielfältige Eindrücke. So etwas für Steinfurt möglich zu machen, war dann das nächste Ziel“, erinnert sich der Biologe. Als Partner mit ins Boot holte sich Gaede die Eine-Welt-Gruppe Steinfurt.

Nachdem die Stadt besagte Fläche zur Verfügung gestellt hatte, fanden sich schnell die ersten Interessenten. Ein Regenwasserfass wurde montiert, Kompost herangeschafft. Die ersten Nutzer richteten mit Umgraben und Aussähen ihre Flächen her und hätten ein sehr zufriedenstellendes erstes Gartenjahr gehabt, so Gaede rückblickend. So soll es jetzt weitergehen. Gaede ist zuversichtlich, dass sich seine Idee vom internationalen Mehrgenerationengarten in Steinfurt fest etabliert.

Derzeit gibt es noch einige freie Beete. Interessenten dürfen sich gerne beim Initiator unter Mobil-Telefon 01 57/88 85 20 74 melden.

 

 

Wilmsgarten – Archiv  : 

Ab hier finden Sie Berichte zur Entwicklung des Projekts 

(Der Beginn am Anfang, aktuellere Nachrichten ganz am Ende !)

10.02.2017 ,  Bericht der Westfälischen Nachrichten :

Konzept für internationalen Mehrgenerationengarten:                                                        Zwischen den Beeten Kontakte knüpfen

Zwischen den Häusern am Wilmsberger Weg könnte das Projekt realisiert werden.                                Foto: Stadt Steinfurt  (Planung der Gartenbereiche: Harms Gaede)

Bericht von Linda Braunschweig, Westfälische Nachrichten, Ausgabe Steinfurt vom 10.02.2017

Ein Garten als internationaler Treffpunkt für Flüchtlinge und Einheimische – das schwebt Harms Gaede aus Burgsteinfurt vor. Gemeinsam mit der Eine-Welt-Gruppe hat er einen entsprechenden Antrag bei der Stadt Steinfurt gestellt. Dieser wird am Dienstag (14. Februar) im Ausschuss für Umwelt, Energie und Klimaschutz beraten.

Dazu hat Diplombiologe Gaede ein Konzept vorgelegt. Die Fläche soll die Stadt Steinfurt zur Verfügung stellen. Die Beete sollen zwischen den städtischen Unterkünften am Wilmsberger Weg entstehen. Der Projektvorschlag für die „Internationale Mehrgenerationengärten “ sieht vor, Pflanzen zum „Essen und Anschauen“ anzubauen sowie Platz zum Entspannen zu schaffen. „Gesunde Ernährung, Erbauung an den Schönheiten der Natur, körperliche Fitness durch Bewegung und frische Luft“, führt Gaede die Vorzüge eines Gartens auf. Nicht jeder Mensch habe diese Erfahrung schätzen gelernt. Wer aber vom Land stamme oder Bezüge zum Garten habe, vermisse diesen, sagt Gaede. Das gemeinsame Gärtnern könne zu ein „wenig mehr Geborgenheit und Ankommen“ beitragen – mit geeigneten Kräutern und Blumen aus der Heimat der Menschen, einer Bank zum Plaudern und spielenden Kindern. Gespräche trainierten den deutschen Sprachgebrauch.

Gaede verweist in seinem Konzept auf den Erfolg ähnlicher Projekte. Zahlreiche Gemeinschaftsgärten gebe es bereits in Deutschland . Ein zur Verfügung gestelltes Grundstück werde dabei mit einfachen Mitteln von den Interessierten umgestaltet und aufgeteilt. „Durch die Eigeninitiative entsteht eine hohe Identifikation.“

Notwendig seien neben dem Grundstück nur Spaten, Schaufeln, Hacken und Schubkarren. Hier hoffen die Initiatoren auf Spenden. Die Pflanzen könnten aus günstige Samentütchen herangezogen werden, eventuell ergänzt durch Gewächse aus Staudenbörsen. Der Garten soll auch Interessenten zugänglich sein, die nicht in direkter Nähe in den Häusern am Wilmsberger Weg wohnen. Ein selbstgepflastertes Karree oder ein selbst gebauter Grill könnten weitere Projekte in dem Garten sein, so Gaede.

Die Verwaltung schlägt vor, das Grundstück zur Verfügung zu stellen. Sie bewertet das Projekt positiv: „Durch die Möglichkeit des gemeinsamen Gärtnerns erfährt die Stadt Steinfurt einen kreativen Stadtentwicklungsprozess und leistet einen wichtigen Beitrag in den Bereichen Integration, Qualifizierung und Bildung. Ein grüner Garten an dieser Stelle kann die dortige Stadtteilkultur aufwerten und zum Positiven verändern. Ein Zuwachs an lokaler Identifikation ist ein Gewinn für die gesamte Stadt Steinfurt“, heißt es im Beschlussvorschlag

Quelle: http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Steinfurt/Steinfurt/2691810-Konzept-fuer-internationalen-Mehrgenerationengarten-Zwischen-den-Beeten-Kontakte-knuepfen

20.April 2017, 11-12 Uhr:

Projektbesuch durch Vereinsmitglieder und Interessierte am Wilmsberger Weg

Anwesende Vereinsmitglieder : Harms Gaede, Annette Wiemeyer, Ingeborg Fassbender, Ula Kunze, Ulrike Wanink,     Anwesende Interessierte: Karl Dephoff, Wilfried Romberg, Tina Hille

Einleitend schilderte Harms die Grundidee eines modernen Gemeinschaftsgartens und stellte die Entwicklung dieses Ansatzes bezogen auf Steinfurt dar. Durch einen mitgebrachten Plan wurden die Vorschläge deutlich, wie sich das kürzlich mit Rasen eingesäte, vom Umweltausschuss und Rat bewilligte Gelände am Wilmsberger Weg zur Gartennutzung gestalten ließe. Auch wurde deutlich gemacht, dass es besonders am Anfang eines solchen Projekts einer Nutzergruppe bedarf, die einvernehmlich und hilfsbereit das Projekt voranbringt. Bisher besteht Interesse einer syrisch-palestinensischen Grossfamilie und einer Frau aus Afghanistan – alle Anwohner der angrenzenden Mehrfamilienhäuser. Die umgebenden Mietshäuser werden in naher Zukunft teilweise erstmalig bezogen aber auch neu vermietet. Dadurch wird sich auch Weiteres entwickeln.

Ausdrücklich wurden die Anwesenden gebeten, auch Interessenten ausfindig zu machen, die deutsche Muttersprachler sind und in Borghorst zur Miete wohnen. Das würde dem Sprachtraining und der Kenntnis hiesiger Gebräuche förderlich sein.

Harms steht mit der Stadt als Eigentümer der Fläche in Kontakt. Die nächste Besprechung vor Ort wird am 28.4.2017 sein. Dabei wird es um die Lage der ersten Nutzflächen gehen, um die Platzierung und Regenrohranschlüsse der Wasserbehälter, die Platzierung eines Kleinkindspielplatzes mit Bank, Umbau einer vorhandenen Zaunanlage, der Bewilligung der vorgesehenen Massnahmen etc.

Harms schilderte, dass vor der ersten Pflanzung ist noch einiges zu tun sei.  Die Anwesenden wurden gebeten sich mit Ideen oder Tatkraft einzubringen:

Der Boden ist sehr sandig und mager und bedarf einer Anreicherung. Wie Recherchen von Harms ergaben ist die wirtschaftlichste Lösung die Abholung von kostenlosem Kompost von der EGST-Anlage im 20 km entfernten Saerbeck. (Eine Alternative wäre der Reetmann-Kompost für 20€ pro Raummeter aus dem 10 Km entfernten Altenberge.) Harms hat einen kleinen Hänger dafür, Herr Dephoff konnte sich mit seinem größeren Hänger auch einen Transport vorstellen. Inzwischen wurde verabredet, dass (vorbehaltlich der Zustimmung der Stadt) beide Hänger am Samstag um 10 Uhr in Saerbeck Kompost abholen. Hier schon mal vielen Dank an Herrn Dephoff!  Abladen, Aufbringen und Einarbeiten wäre dann Sache der Nutzer.

Annette wusste, dass bei der Jungendhilfe  Gartenmöbel  aus einem Projekt nicht mehr genutzt werden und will sich um eine Schenkung bemühen.

Ulrike fragt bei der Möbelbörse nach gebrauchten Gartengeräten. (Ist erfolgt, in 4 Wochen nachfragen).  Harms leiht erst mal 2 Basissätze an Spaten, Rechen etc. aus seinen Beständen aus.

Harms ist für  das Projekt weiterhin der Ansprechpartner, über Handy (015788852074) oder E-Mail (harmsgaede@gmx.de) erreichbar –  auch wenn  er ab 7.5.2017 für ca. 3 Wochen nicht in Steinfurt sein wird .

                        

Erstes Umgraben 2017 und dann startete für einen Familien-Gemüse-Garten und für eine Einzelperson mit ihrem kleinen Kräutergarten eine erfolgreiche Gartensaison!

Für 2018 sind noch freie Flächen zu haben! Melden Sie sich bei der Eine-Welt-Gruppe!

 

April 2018: 

„Wasser Marsch“ murmelte lächelnd Harms Gaede, als er den Wasserhahn öffnete. Es ging aber nicht um einen Feuerwehrschlauch, sondern um den Regenwassersammler des „Internationalen Mehrgenerationengarten“ in Steinfurt-Borghorst. Die Idee dieses Gartens ist es, daß Bürger von Borghorst, die in einer Mietwohnung leben und Interesse am Gärtnern haben, hier dieses Hobby ausüben können. Im Vordergrund steht jedoch nicht die „maximale Produktion der Ernte“ sondern die Freude am Wachsen und Gedeihen. Ob Jung oder Alt, ob Alleinstehend, Familie mit Kindern oder Rentnerehepaar, ob Zugewandert oder mit deutschen Wurzeln:  die Vielfalt und die sich daraus in Toleranz ergebenden interessanten Begegnungen sollen das Wesen dieses Gartens sein.

Diese Möglichkeit besteht nun im zweiten Jahr. Nach einem verhaltenen aber gelungenen Versuch mit zwei Familien und einer Einzelperson im ersten Jahr können nun weitere kleine Gärtchen durch Umgraben auf eine eigene Ernte von Tomaten, Zucchini, Bohnen, Kräutern und vielen anderen Pflanzen vorbereitet werden. Das Gelände liegt am Wilmsberger Weg zwischen zwei Häuserreihen mit Flüchtlingsunterkünften. In internationaler Runde haben verständnisvolle „deutsche Muttersprachler“ sicherlich auch ein Handlungsfeld im Integrativen Aspekt. Eine Bemerkung eines deutschen Gärtners in einem ähnlichen Projekt fasst es gut zusammen: „ Die hatten da so eine „Breitwurfmethode“ beim Säen, mir standen die Haare zu Berge. Aber das Ergebnis war gut, wir hatten ein wunderbares Erntefest!“

In Schwung gekommen ist diese Idee für Steinfurt besonders durch internationale Medienberichte und Filme wie „Tomorrow“ . „Es gibt doch diese interessanten Stadtgärten vielleicht auch in Deutschland.“ sagte sich der Biologe Harms Gaede, der kurz zuvor Rentner geworden war. Eine Recherche im Internet zeigte dann eine Karte mit mehreren hundert beschriebenen „Gemeinschaftsgärten“ der verschiedensten Ausrichtung, meistens mit multikultureller Beteiligung (Google-Suche: Gärten im Überblick – Anstiftung). Alle sind keine „Schrebergärten“ im klassischen Sinn sondern sehr eigenständig entstanden nach den Vorstellungen der Nutzer. Es wurden zahlreiche entsprechende Projekte besucht und es entstanden interessante Gespräche und vielfältige Eindrücke. So etwas für Steinfurt möglich zu machen war dann das nächste Ziel. Der Eine-Welt-Gruppe Steinfurt wurde die Idee vorgestellt, nach einer Anfrage bei der Stadt fand sich ein geeignetes Grundstück, Harms Gaede entwarf einen Plan und ein Konzept dafür und der Rat bestätigte das Vorhaben. Es fanden sich die ersten Interessenten, ein Regenwasserfass wurde montiert, Karl Dephoff half mit seinem Anhänger bei der Kompostbeschaffung, die ersten Nutzer richteten mit Umgraben und Aussähen ihre Flächen her und hatten ein sehr zufriedenstellendes Gartenjahr. So soll es dieses Jahr weitergehen, Interessenten für die noch vorhandenen Flächen können sich melden bei Harms Gaede, Tel. 015788852074